Someone New

Bewertung: 3/5 Punkten

 

Titel: Someone New        Autor: Laura Kneidl

 

Genre: Roman

Verlag: LYX

 

Über die Autorin: Laura Kneidl wurde 1990 in Erlangen geboren und entwickelte bereits früh in ihrem Leben eine Vorliebe für alles, was mit dem Schreiben zu tun hat. Inspiriert von zahlreichen Fantasy- Romanen begann sie 2009 an ihrem ersten eigenen Buchprojekt zu arbeiten, seitdem wird ihr Alltag von Büchern, Katzen und Pinterest begleitet. 

 

 

 

 

 

Klappentext: 

Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber nicht bei dir. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein.

 

Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben. Es ist ausgerechnet Julian der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat, Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte...

 

Erster Satz: „Wie lange muss ich das wohl noch ertragen?“

 

Meine Meinung:

 

Um ehrlich zu sein, habe ich mir mehr versprochen. Begeistern konnte mich dieses Buch nicht.  Dem Klappentext nach dachte ich: „ Yeah, hört sich super an gleich mal ran ans lesen.“ Nun von meiner Euphorie war ziemlich früh schon, nicht mehr viel zu sehen. Dennoch muss ich gestehen, dass die Autorin meinen größten Respekt hat. Ein Werk über ein Thema zu schreiben, welches heute noch stark Tod geschwiegen wird und dem so verurteilend gegenüber getreten wird ist nicht einfach.

 

Der Schreibstil von Laura Kneidl war sehr ansprechend, flüssig und einfach zu lesen. Allerdings fand ich es sehr langwierig und hatte manchmal das Gefühl, der eigentliche Sinn sei in den Hintergrund gerückt. Micahs Gedanken dagegen waren sehr laut. 

 

Gott Micah, selten hatte ich eine Protagonistin bei der ich mir so unsicher war wie bei ihr. Ich weiß nicht ob ich sie gut oder eher nervig finde.  Gerade am Anfang fand ich sie besonders Julian und Adrian gegenüber sehr aufdringlich und extrem neugierig. 

Je mehr die Geschichte voranging muss ich jedoch sagen, dass sie mir auch etwas sympathischer wurde. Zum Mittelteil bis Ende hin hat sie mich sogar überrascht, so ganz frei von Forderungen und Vorurteilen stand sie für die Menschen ein die sie liebt und hat ihnen in ihren schweren Zeiten beigestanden. Die Homosexualität ihres Bruders stellte für sie kein Problem dar, sondern wollte alles daran setzen ihm zu helfen um wieder in die Familie aufgenommen zu werden. Sie hat viel in kauf genommen um eine Familie zusammen zu halten die von beginn des Buches an zum scheitern verurteilt war.  

 

Julian dagegen ist eher der leise und in sich gekehrte Typ, der viel grübelt und einiges überwinden musste. Ganz allein. Und dabei eine stärke an den Tag gelegt hat die mich wirklich sehr beeindruckt hat. Ein leichtes leben hatte er nicht und trotzdem versucht er anderen in der gleichen Lage beizustehen und zu helfen. Er selbst sein konnte er dabei allerdings nie und musste sich verstellen und verstecken.

 

Wirklich sehr gestört haben mich die extrem schnellen Gedanken- sowie Zeitsprünge. Oft kam es mir so vor als stünde die Autorin unter extremen Druck oder habe keine Zeit um diesen Gedanken nun auszuarbeiten. Plötzlich war da schon der nächste Gedanke oder plötzlich ist schon eine Woche oder ein Tag oder mehrere Stunden vergangen. Es war an manchen Stellen doch sehr schwer zu folgen und leicht verwirrend.

 

Trotzdem ging es das ganze Bucht fast ausschließlich um die Gedanken von Micah. Dabei wurde das eigentliche Thema total aus dem Fokus verloren. Erst zum Ende hin wurde dieses wieder mehr Fokussiert. Doch gerade die Botschaft die diese Geschichte uns vermitteln sollte ist das wirklich wichtige:

 

 

„Lebt frei von Vorurteilen. Geld und Prestige sind nicht alles worum es geht. Auch wenn eine Oberflächliche Welt wie die unsere dir das weiß machen möchte und zeigt mehr Toleranz. Akzeptiert die Menschen so wie sie sind, weil ihr sie mögt und gibt ihnen eine ehrliche Chance ungeachtet von Sexualität, Hautfarbe, Herkunft, Ethik oder sonstigem. Wir sind alle Menschen und alle haben wir ein Recht auf Akzeptanz, Freundschaft, Liebe und Respekt."